Das hätte ich beinahe vergessen!

Ein “Zauberhandy” habe ich inzwischen auch (Ulla nannte ihres damals so, als es noch nicht so viele davon gab und man ungläubig staunend zusah, was die kleinen Dinger so können), und ich bin nicht abhängig davon!

Am wichtigsten sind mir der Kalender, direkt auf der Startseite, und die schöne Volltastatur 😉 zum SMS-Schreiben. Allem anderen verweigere ich mich noch, mein Telefonbuchinhalt geht niemanden etwas an!

Was ich eigentlich aufschreiben wollte, ist jedoch die Liste mit den noch bis zur Konfirmation zu nähenden Sachen. Nachdem schon ausreichend Geschirr gekauft wurde, fehlen nur noch ein paar Kuchengabeln und Kaffeelöffel. Nach Leihtischen und -stühlen kann ich morgen fragen, und dann heißt es Tischdecken nähen! Zum Glück war noch guter weißer Stoff im Vorrat, gewaschen ist er schon, fehlt nur noch die Runde durch die Minna (die fand sich auch durch Zufall gebraucht in unserem örtlichen Möbelhaus), und dann geht es ans Säumen, bis das Füßchen raucht…Meine selbstverfasste Schritt-für-Schritt-Anleitung habe ich mir schon ein paarmal genau angesehen, das müsste wieder klappen. Also hoffentlich morgen Tischmaße abnehmen können und auf ins Gefecht. Von der Idee, zu jedem Gedeck ein farblich passendes Platzdeckchen nähen zu wollen, bin ich weggekommen, diverse Papierservietten tun es auch. Und weiße Tischdecken sind nie zu viele im Haus, bei den Ferkeln…

Ein Satz mit “X”…

Das war ja mal nix, mit dem Renovierungs-/Umzugs-/Sonstwas-Tagebuch…

Es ist unglaublich, wir wohnen jetzt schon über ein Jahr in unserem Haus, und es ist viel in dieser Zeit passiert, Schönes, weniger Schönes, Alltägliches.

Es gab schlimme Momente, besonders zu Anfang, als auf einmal so Gegensätzliches aufeinanderprallte, und es wirklich Tage gab, an denen ich nicht wusste, ob ich überhaupt noch glücklich sein darf, bei dem, was so passierte.

Da war der Suizid eines lieben Arbeitskollegens und Chormitsängers, in bösen Momenten war ich froh, dass er sich dafür nicht “unseren” Wald ausgesucht hatte, dann wieder unfassbares Glück, wie schön es hier ist und wie gut es uns allen tut, hier zu wohnen, dazu viel Arbeit, Stress und Angeschlagensein.

Ich musste lernen, dass alle Dinge Zeit brauchen, ich unseren Mikrokosmos nicht im ersten Jahr umgestalten können würde usw.usf.

Es folgte ein extrem stressiges Jahresende, unglaubliche Termindichte und ein wochenlang abwesender Mann, bei dem ich mich dank Skype zwar ausheulen und aussprechen konnte, der mir mein Dilemma aber leider nicht erleichtern konnte. Es kam, was kommen musste, ein ziemlicher Zusammenbruch mit allen netten Begleiterscheinungen. Am Ende fiel dennoch eine Entscheidung für die weiterführende Schule beim Kleinen, die Lehrer vom Großen durften einen Elternsprechtag ohne mich verbringen, und beim Adventskonzert stand ich zwar wackelig, aber trotzdem mit auf der Bühne. Und wenn ich nach Weihnachtswünschen gefragt wurde, habe ich ganz ernsthaft mit “Hermines Zeitumkehrer” geantwortet!

Das ist nun alles auch schon wieder längst vergangen, das “neue” Jahr ist auch schon lange nicht mehr frisch, und die neue Gartensaison hat begonnen. Dieses Mal bin ich vernünftiger. Wie sagte der Notdienst-Arzt doch so schön, als er unser Anwesen überblickte: “Das gibt noch oft Rückenschmerzen!” Vielen Dank auch…

Was gibt es gerade zu berichten?

Ein paar neue Beerensträucher habe ich eingepflanzt, im Teich wimmelt es von Kaulquappen, genügend Molche sind auch noch da, und überhaupt belebt sich gerade alles so schön. Die Veilchen duften wie verrückt, und es ist schön, wieder draußen sein zu können.

Die Nähmaschine sieht mich auch wieder, und ich bin schon an der nächsten Rezension fürs Forum. Soweit also wieder alles normal. Ich hoffe, ich merke dieses Mal rechtzeitig, wenn der nächste Knall bevorsteht.

Ansonsten herrscht gerade aufgeregte Betriebsamkeit, am 10. Mai wird Nils konfirmiert. Der Anzug – ja, richtig gelesen – ist gekauft, und nach einem Anfall von Frustheulerei habe ich doch noch etwas für mich zum Anziehen gefunden, am WE gibt es noch einen Versuch in einem anderen Geschäft (da hing etwas Hübsches im Fenster) und dann müsste es gut sein. Es gibt für alles Listen, Einladungen zu den beiden “Feiertagen”, Kuchenlisten, To-do-Listen, Einkaufslisten usw.

Ich habe mir fest vorgenommen, die Feier selbst auch genießen zu können, und nehme dankbar jede angebotene Hilfe an. Wird schon werden, Mut zur Lücke!