Rauchzeichen

Ganz ehrlich: Seit unserer Kurzvisite beim BuLa hat mich der Draussen-Koch-und-Brutzel-Virus doch sehr stark in Beschlag genommen! Bisher haben wir uns ja immer auf das “normale” Grillen beschränkt, aber jetzt hat mich doch die Experimentierlust gepackt! Ein paar geglückte Versuche mit dem Wok gab es schon, ein Eintopf auf loderndem Holzfeuer – ja, inzwischen weiß ich es besser – war auch essbar, aber es ist ja alles ausbaufähig. Ich habe viel im Internet gestöbert, sowohl nach Rezepten als auch nach Basiswissen. Dabei bin ich auf die Seiten von Carsten Bothe gestoßen, der alles vertreibt, was man für die Outdoorküche benötigt, aber auch sehr informative Artikel zu diversen Draussen-Themen veröffentlicht, für Alle, die seine Bücher (noch) nicht kaufen möchten bzw. zum Anfüttern… Und dabei habe ich gelesen, dass hohe Flammen nicht gut sind (der Topf ist von außen recht dunkel geworden), wie ein Kochfeuer angelegt werden muss und noch vieles mehr. Am Mittwoch war schönes Wetter, wer weiß, wie lange das noch hält, Nils war von seiner Klassenfahrt zurück und mir war mal wieder nach Gartenküche! Ich habe rechtzeitig mit dem Feuermachen begonnen und in der Anheizzeit das Essen vorbereitet, weil dafür nämlich immer genug Zeit ist, man braucht sich also nicht zu stressen 😉 Nur die kleinen Hähnchenkeulen hatte ich schon früher mariniert, damit die Gewürze gut einziehen konnten. Die habe ich in 2 Päckchen Alufolie gewickelt, schön fest, damit das Öl beim Wenden nicht so herausläuft, und dann in der gelochten Grillpfanne auf die Glut gestellt, in der Zwischenzeit das Gemüse zerkleinert (Porree, Zucchini, Möhren) und eine kleine Portion Hefeteig hergestellt.

Die Hähnchenteile schmurgelten richtig schön in der Folie, kamen dann vom Feuer weg, sofort den Wok mit dem Gemüse aufgestellt und zum Schluss die ausgepackten Keulen zum Gemüse in den Wok dazu. Hmmm, das war richtig lecker und das Fleisch auch gründlich durchgegart, so hätte es auch sicher mein Mann gegessen…Als alles aufgegessen war, habe ich aus dem Teig ganz dünne Fladen geformt und die im Wok gebacken, okay, wohl ein bisschen zu dünn, aber teilweise essbar. Wäre ja auch seltsam, wenn auf Anhieb alles perfekt gewesen wäre! Im Wok klappt es aber besser als in meiner Eisenpfanne, die müsste wohl mal wieder richtig eingebraten werden. lag zu lange unbenutzt im Keller herum. Darin hing der Teig nur fest und wurde schwarz…

Beim Ins-Bett-Bringen sagte mein Kleiner ganz vorwurfsvoll: “Mama, du stinkst nach Rauch!” Tja, das wird  wohl noch öfter vorkommen!

Cool Camping II

Wir durften uns ja inzwischen als “alte Hasen” fühlen, wussten wir doch, wie es da so abgeht. Das hatte auch großen Einfluss auf unsere Packliste, die dieses Mal so ganz anders aussah als in der 1. Woche. Unter Anderem gab es nun ein sehr schönes leichtes Topfset aus Edelstahl von IKEA, welches mir bei unserem Besuch in Köln-Godorf in den Wagen gehüpft war (ja, das geht auch bei anderen Dingen, nicht nur bei Stoff). Wie bei den meisten “schwedischen” Produkten war die Endmontage noch nicht erfolgt, so dass sich alle Teile ineinander verstauen ließen, und Dank der vorhandenen Topfzange (vom ungeliebten Alu-Set) kann ich auf die Griffe gut verzichten.

Der Gerechtigkeit halber hatte ich auch für SM 1 eine neue Wasserspritze besorgt, wieder eine gute Portion Pellkartoffeln vorgekocht und Alles eingepackt, was für ein paar Tage im Zelt nötig ist, diesmal sogar die Kaffee-Utensilien.

Auf dem Platz angekommen, schlugen wir das Zelt auf der oberen Ebene der Zeltwiese auf, weil der Sonnenstand nicht mehr ausreichte, um die tiefer gelegenen Stellplätze morgens abzutrocknen, und wir wussten ja nicht, wie das Wetter so werden würde, ein paar Schauer sollten die ganze Woche über möglich sein.

Wieder sehr nette Mitcamper auf der Wiese, ein sehr sportliches Paar mit Kleinkind, das jeden Tag ausgedehnte Radtouren auch zu hochgelegenen Zielen absolvierte und eine Familie aus London, deren 2 Kinder gerne mit meinen Jungs spielten. Nils’ Englischkenntnisse reichten zu meiner Überraschung völlig aus, um ein bisschen Small-Talk zu halten und sich auf die Spielregeln beim Fussball zu einigen… Leider war es in der Schlafkabine etwas eng, da meine neue Einzel-Luftmatratze nicht der Normbreite von Iso-Matten entspricht, aber es ging gerade noch, die Beiden wollten nicht, dass ich in der 2. Kabine schlafe. In der 2. Nacht haben wir dann die Liegerichtung geändert, ab da ging es besser. Wir haben nichts Besonderes gemacht, einfach nur das schöne Wetter und das Draußensein am Bach genossen. Am Mittwoch sind wir ins Freibad gefahren, vorher musste ich zu Hause noch meine Badesachen holen, hatte ich natürlich vergessen. Bei der Gelegenheit wurde schon ein wenig Ballast abgeworfen, den Grill benötigten wir für den letzten Abend z. Bsp. nicht mehr usw. Am nächsten Morgen dann wieder das große Einpacken, es war ein wenig stressig, weil der Große leicht übellaunig war, aber am Ende waren wir rechtzeitig vom Platz weg und Alles doch recht kultiviert im Auto untergebracht. Am liebsten wäre ich gar nicht weggefahren, ich fand das Zigeunerleben soooo schön. Jetzt hoffen wir auf schönes Wetter in den Herbstferien, und nach einem kleineren Zelt halte ich auch Ausschau, denn das Große ist für uns, wenn wir nur zu dritt unterwegs sind, fast zu groß. Ich habe da so 3-4 Favoriten, mal schauen…