Umgraben? Geht auch noch!

Letztes Jahr habe ich fast täglich ein paar laufende Meter Beet umgegraben, der alte Gemüsegarten war ja komplett eingesät worden und sehr verwildert. Das war ganz schön anstrengend, und ich war oft kaputt, aber so richtig schlimm war es am 1. Juni, als mich ein übler Hexenschuss erwischt hatte. Und ich habe sehr lange etwas davon gehabt, selbst 6 Wochen danach war ich nicht wieder so in Form, wie ich das gerne gewesen wäre. Diese Erfahrung hat mich doch etwas ausgebremst, und ich wollte mich auf keinen Fall schon wieder so kaputtmachen, also habe ich mich gartentechnisch sehr zurückgehalten. Fand ich nicht toll, aber die Prioritäten lagen in diesem Frühjahr eben auf anderen Dingen. Nur um das Frühbeet tat es mir sehr leid. Aber was heißt hier schon Beet, es sind 9 Meter! Freundlicherweise hat sich der Hausherr erbarmt, so dass ich immerhin schon das mittlere Segment wieder zur Verfügung habe, nächste Woche werden Salatpflanzen gekauft. Dann ist auch wieder Pflanzzeit, ohne mein gelbes Heft mache ich so gut wie gar nichts. Und dann habe ich mich heute doch noch selbst mal wieder an der Gabel versucht, eine kleine Ecke zum Lückenschluss fehlte noch, und es ging noch und tat gar nicht weh 🙂 Ich verspreche, brav zu sein und es nicht wieder zu übertreiben, aber so ganz ohne kann ich eben doch nicht. Und es gibt nichts Schöneres, als durch den Garten zu streifen und hier etwas auszugraben, da etwas abzuschneiden, und dann mit den gesammelten Schätzen in der Küche zu verschwinden. Und der Hund frisst die Sachen aus eigenem Anbau auch viel lieber als gekauftes Gemüse. Gurken zum Beispiel überhaupt nicht, das angebotene Stück Freilandgurke wurde dagegen sofort gefressen. Das bedeutet aber auch, dass Inca schonmal alleine ernten geht, Radieschen und Möhren gräbt sie sich selbst aus, die verschwundenen Erdbeeren konnten wir ihr auch nachweisen…

Leckeres Wochenende

Man könnte ja meinen, es hätte genug Gutes zu essen gegeben, aber die Restwoche habe ich mich sehr zurück gehalten. Es gab einige Reste, die verarbeitet wurden, und Süßes konnte ich überhaupt nicht mehr sehen. Macht ja nichts. Deshalb also Kontrastprogramm. Ich hatte Lust auf Spargel, und bei uns stehen an strategisch günstigen Orten am Wochenende Verkaufsbüdchen mit Erdbeeren und Spargel. Nur früher in Süddeutschland war es noch besser, da wurde der frisch direkt neben dem Feld verkauft. Und Grillen wäre auch mal wieder nett, also kam das auch auf die Liste. Nachdem das Wetter am Samstag nicht so toll war, gab es also den Spargel zuerst, mit alten Kartoffeln, Schinken und Butter, für mich mit Kresse-Vinaigrette. Die hat der Kleine nicht gemocht. Und heute dann also Feuer frei, Steaks, Würstchen und Salat aus Basmati-Wildreis-Mischung mit Rucola, Kirschtomaten und Paprika. Die Freundin von nebenan war auch mit von der Partie, und das Wetter hat auch mitgespielt. Die Erdbeeren gab es später zum Kaffee, da konnten wir auf Kuchen gut verzichten. Ich hätte immer noch keinen gemocht…

Der Montag danach…

Familienleben findet bei uns ja eher weniger statt, aus verschiedenen Gründen, deshalb gibt es auch keine regelmäßigen Treffen, Feste u.ä. Ich hatte dem Großen deshalb versprochen, alle Menschen einladen zu dürfen, die er gerne versammelt hätte. Und die Liste war dann deutlich länger als die mit der sogenannten “engen Familie”. Aktuelle und ehemalige Nachbarschaft, weitere Verwandschaft bzw. Sippschaft, Pfadfinder und einfach so Freunde und Bekannte. Und das wurde dann auf den Montagnachmittag gelegt.

Der Tag fing etwas hektisch an, das kleine Kind musste zum Bus gebracht werden (Klassenfahrt), ein paar Einkäufe waren zu erledigen, und natürlich die Vorbereitungen für das Kaffeetrinken. Wobei Kaffeetrinken die Sache nur unzureichend beschreibt, es ist eher so ein übergangsloses Wechseln zwischen süß und herzhaft, Kaffee und Bier bzw. Wein für die Damen 😉 Und da meine beste Chorfreundin oft bei solchen Anlässen eingeladen ist, weiß sie auch, was da so üblich ist. Dementsprechend lang waren die Einkaufszettel im Vorfeld gewesen, am Morgen wurde noch der Garten geplündert – ja, auch die Akeleien mussten dran glauben, selbst vor meinem “Tränenden Herz” in Weiß (Dicentra spectabilis “Alba”) habe ich nicht Halt gemacht! – und mit allem anderen Geraffel ging es dann zum Saal. Die beste Freundin war schon da, und es ging los. Tischanordnung und Bestuhlung wurden ausprobiert, dann wurde eingedeckt, damit die Deko angebracht werden konnte. Das habe ich Irmgard überlassen, ich habe nur Akeleien und Frauenmantel in die Vasen gestellt, das gefiel mir von allen Varianten am besten.

An dem Tag haben wir sehr viel über das “richtige” Schmieren von Schnittchen gelernt, Wahnsinn, was sie so alles gezaubert hat. Fast zu schade zum Essen! Aber am Ende sah alles ganz wunderbar aus, und wir konnten noch einmal schnell nach Hause fahren, uns duschen und umziehen. Als wir zurück kamen, duftete es schon nach Kaffee, die inzwischen zwei guten Feen hatten fleißig vorgekocht, und alles war bereit. Die ersten Gäste kamen sehr pünktlich, und bald war die Runde komplett. Die Zeit verging wie im Flug, alle haben sich sehr wohlgefühlt, es gab angeregte Gespräche und keine Langeweile, und die herzhaften Kreationen und der Kuchen wurden sehr gelobt und natürlich auch verspeist. Um das Ganze etwas abzukürzen: 21 Uhr waren wir mit Aufräumen und Saubermachen fertig und fuhren ziemlich geplättet nach Hause. Auch wenn es ganz schön anstrengend war, es hat Spaß gemacht, wir haben unser erstes richtiges Fest gut über die Bühne bekommen, und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein. Spätestens in 4 Jahren, zur nächsten Konfirmation, wird es wieder die Gelegenheit geben, alles mögliche aufzufahren…