Das große Kind hatten wir ja abgeliefert, somit war dessen Beschäftigung gesichert, aber das kleine wollte auch noch etwas erleben… Außerdem musste mein Mann mit dem 1. Arbeitstag direkt auf Montage. Wir wären dann nur noch zu zweit zu Hause gewesen. Was also tun? Richtig, Campingplatzratgeber studieren!
Nachdem wir uns letztes Jahr schon “Cool Camping Europa” zugelegt hatten, gab es dieses Jahr die Deutschland-Version. Und siehe da, 3 Plätze sind in erreichbarer Nähe. Erst wollte ich nach Monschau, aber der Inhaber war am Telefon sehr unfreundlich. So fiel die Wahl auf die Schafbachmühle, ca. 20 min von uns entfernt. Ich träume ja von einem eigenen kleinen Wohnwagen, so dass ich jetzt nicht noch in Gaskochgerätschaften investieren wollte, die dann ja eingebaut wären, außerdem stehen im Keller 2 Elektrokochplatten herum. Was lag da näher, als sich einen Stellplatz mit Strom zu sichern?
Gesagt, getan – alles kein Problem. Sehr nette Besitzer, schöner Platz. Aber: Stromversorgung nur bis 2kW abgesichert…Die Kochplatten ziehen bis zu 3 kW, der Wasserkocher ungefähr 2,4kW. Das wäre auf jeden Fall zu viel. So ein Mist. Aber zunächst eine Nacht im Zelt drüber schlafen… Am nächsten Morgen stand fest, ich würde einen einfachen Kartuschenkocher besorgen und die Kochplatten nicht ausprobieren. Aber zuerst gab es leckeres Frühstück mit frischen Brötchen und lauwarmem Kakao (man kann Tetra-Packs auch ein wenig in heißem Wasser aus dem Wasserhahn erwärmen). Dem Platzinhaber habe ich gesagt, dass ich Einkaufen fahre und danach gerne auf die Zeltwiese umziehen möchte… Wer nicht genug Arbeit hat, macht sich halt welche 😉 Aber egal, die Erfahrung musste wohl sein. Also den Elektrokram und die dickwandigen Töpfe zusammen geräumt, ins Auto und ab in den Baumarkt. Dort fiel die Wahl auf das einfachste Modell, 2 Kartuschen waren inclusive und der Preis mehr als okay. Das letzte Alu-Topfset aus dem Regal gezerrt – bäh, ich mag kein Alu zum Kochen- und zur Kasse. Zu Hause das Überflüssige abgeladen und wieder zurück zum Platz.
Nun ging das Einpacken und Abbauen wieder los. Ich habe einfach alles ins Auto gestopft,es musste ja nur der Fahrersitz freibleiben :-), das Zelt auch eher nur locker zusammengelegt und dann Richtung Zeltwiese. Das größte Problem war unser XL-Luftbett, 1,40m breit, 2m lang und gut 40cm dick…Aber es fand sich eine nette Camperin, die mir beim Tragen half, der Kleine hatte schon nach wenigen Schritten aufgegeben. Jetzt das ganze Spiel von vorn, Plane ausbreiten, Zelt auspacken, Stangen durch, gerade ziehen und aufstellen. Auf der Zeltwiese ist es viel schöner, der Bach fließt direkt daran vorbei, ein paar Kinder waren auch da, Bolzplatz direkt nebenan. Alles gut. Grill angeworfen, Pellkartoffeln geschält und die Lochpfanne aufs Rost. Es wurden sehr leckere Bratkartoffeln, die fast gar nicht festhingen und für die kleinen Bratwürstchen war auch noch Platz, die fallen dann wenigsten nicht durchs Gitter…
So war der 2. Tag auch schon herum, und die ganze Aktion natürlich bei brütender Hitze…Es wäre der perfekte Schwimmbad-Tag gewesen, aber naja. Immerhin konnte sich der Kleine im Bach abkühlen und ordentlich Gebrauch von seiner neu erworbenen Wasserspritze machen! Und einen weiteren Vorteil hat die Nähe zum Bach: Der Kühlschrank ist dabei, auch ohne Strom. Der nächste Tag war dann sehr entspannt, keine Großaktionen, einfach nur Ruhe. Und der Gaskocher funktionierte auch ganz tadellos. Es gab dann richtig warmen Kakao und für mich scheußlichen Cappuccino, ich hatte keine Lust gehabt, die ganzen Kaffee-Utensilien mitzuschleppen…Abends gab es Nudeln mit Tomatensauce, wenn die Nudeln fast fertig sind, kann man den Topf schon vom Feuer nehmen und die Tomatensauce heiß werden lassen, dann ist alles zusammen fertig. Und es ist einfach toll, abends im Schlafsack zu liegen und dem Rauschen des fließenden Wassers zu lauschen. Morgens musste ich immer kurz nachdenken, wo das Geräusch herkommt und ob es vielleicht regnet, aber nach ein paar Sekunden wusste ich dann wieder, was es ist.
Am nächsten Morgen habe ich dann lieber Kakao mitgetrunken, das war viiiel besser! Nun war ja schon Freitag, und Thomas kam endlich zurück. Wir waren davon ausgegangen, dass er am zeitigen Nachmittag losfahren würde und sind entsprechend früh nach Hause gefahren, natürlich nicht ohne eine gute Brötchenbestellung für unser letztes Frühstück aufzugeben. Und ein paar überzählige Sachen kamen auch schon mit zurück. Den dritten Stuhl, Schlafsack etc. eingepackt und gewartet. Es wurde dann ziemlich spät, so dass wir erst zur Essenszeit wieder auf dem Platz waren. Aber Hauptsache da! Nach dem Frühstück (diesmal auch mit richtigem Kaffee, Mann sei Dank!) begannen wir mit dem Abbau, und wir waren doch tatsächlich gegen 12 Uhr fertig! Bei der Abmeldung habe ich gesagt, dass wir bestimmt mal wieder kommen werden…